Dienstag, 21. September 2010

Stagnierend...

Ich bin Müde.
Ich habe keine Lust zu Arbeiten.
Ich kann mich zu nichts aufraffen.
Ich bin von allem und jedem gelangweilt.
Ich fahre seit 2 Tagen eine leere Kiste Wasser im Auto durch die gegend. Zu faul am Getränkemarkt zu halten.
Ich werde wieder Menschenscheu.
Habe keine Lust raus zu gehen.
Meine Telefone sind chronisch Lautlos.
Nichts was mich aufmuntert.
Nichts was mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann.
Will für mich sein.
Zermürbende Einsamkeit.
Mit ist alles egal.
Versinke im Selbstmitleid.
Bin Kraftlos.
Keine Konzentration.
Keine Geduld.
Aggressivität.
Wut.
Verzweiflung.
Und immer wieder Tränen...

Das schlimmste von allem: ich war seit Wochen nicht mehr an seinem Grab. Ich kann einfach nicht und ich weiß nicht warum...

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LadylikeKandis - 21. Sep, 21:11

alles ganz "normal"....gib dir zeit..und fühl dich stumm gedrückt..

romeomikezulu - 21. Sep, 21:20

Frau Teezucker hat Recht.
Es wäre sogar etwas merkwürdig, wenn es Dir ANDERS ginge...

Es ist nicht "das schlimmste", wenn Dir nicht nach Grabgängen ist.
Lass Dir einfach die Zeit.

@ Video: Hach ja. DA waren Evanescence noch gut...

Breathless - 22. Sep, 18:56

Lass Dir Zeit, Trauer ist Arbeit. Wenn Du Dich unter Druck setzt schaffst Du's nicht....aber Du schaffst das - ich weiss das.

vic_blue - 27. Sep, 22:23

Deja vu

Wer sowas schreibt, weiß wovon sie spricht. 1979? Ich war erst 1999 soweit. Lebte als Single in Frankfurt und in einer Nacht voller Selbstmitleid:

"Es ist eine Tragik der menschlichen Seele, dass sie nur im Leid wächst und reift. Solange es den Menschen gut geht, sind sie nicht bereit, sich zu ändern, zu lernen und reifer zu werden. Denn das ist der Sinn des Lebens. "
(Vic, um 3 Uhr morgens, mit Liebeskummer und nach einer Flasche Rotwein)

Skin - 3. Okt, 17:54

Mir hat man beigebracht "handle gegen den Impuls". Das denkt sich leicht und dann, wenn man genau das Geneteil von dem tun soll, was man eigentlich will (einkaufen gehen statt das auf später zu schieben, zB.), dann fühlt es sich just in den Momenten WIDERLICH an. Ekelhaft. Einfach fies. Dennoch...das hat mich aus Löchern geholt und mich aus Krisen gezogen. Auch wenn wir uns nicht kennen...wir kennen beide diese Gefühle.

Jubelbaron (Gast) - 16. Okt, 14:57

sei kein schwan

Hallo Miststück,

(angesichts der Umstände eigentlich die ungeeigneteste Anrede, aber ich kenne Deinen Namen nicht, aber.. ich versuche es nochmal..)

Hallo liebendes Miststück,

sporadisch schaue ich die letzten 2-3 Jahre in Deinen Blog hier. Habe so manche Geschichte genossen und mitgefühlt. Doch was ich heute lese, berührt mich zutiefst. Es treibt mir die Tränen in die Augen, obwohl ich weder Dich noch deinen Mann kenne. Ich bin so bewegt, ob der tiefen Liebe die aus deinen Zeilen klingt, dass ich erstmals aus dem anonymen Schatten des WWWs trete und einen Kommentar schreibe. Mein erstes Gefühl war, Dich in den Arm nehmen zu wollen und Dich schweigend lange halten. Einfach aus dem Gefühl heraus, dass Du jetzt jemanden zum Anlehnen brauchst.
Aber ich weiß, dass ich dieser Mensch nicht sein kann und auch, das dir eigentlich niemand in Deiner Trauer helfen kann. Es liegt an Dir sie zu bewältigen. Menschen in deinem Umfeld können nur eine Stütze sein, doch irgend wann musst Du ohne die "Krücken" deinen Weg weiter gehen. Und da Wege immer bei A beginnen und bei B enden, egal welche Routen auch eingeschlagen werden, kommt die Zeit sich von A zu verabschieden. Und ich glaube heraus gelesen zu haben, dass der Prozess des Loslassens eingesetzt hat. Ohne Zweifel, er ist sehr schmerzlich, aber nichts weswegen man sich verstecken oder schämen müsste. Doch es ist auch befreiend.
Menschen die einem raten sich nicht so anzustellen, haben keine Ahnung. Schließlich ist deine/eure kleine Welt zusammen gebrochen. Da ist eine gute Portion persönlicher Weltschmerz schon angebracht. Darin darf, soll man sich auch fallen lassen, nur aufgeben, sich darin auflösen sollte man nicht. Die Kraft kommt wieder, die Lust auf Sonnenschein, Lachen, Leben und Lieben!Genau so, wie Du die Trauer annehmen musstest, musst Du auch das Leben, Dein Leben zulassen. Und in ferner Zukunft auch wieder die Liebe. Wir sind keine Schwäne, die in Schönheit sterben. Unsere Seele, unser Geist und Körper sind leidens- und liebensfähig. Bewusste und unbewusste Mechanismen machen uns zu Überlebenskünstlern. Darauf baue ich und ich baue darauf auch bei Dir. Liebes unbekannte, liebendes Miststück, umhülle Dich mit dem Mantel der Trauer, doch vergesse nicht, dass ein jeder Mantel auch Knöpfe hat. Es kommt die Zeit ihn zu öffnen, dann ihn auszuziehen, und vielleicht trägst Du ihn dann noch eine Zeit lang in der Armbeuge, bis er schließlich einen Platz in der Garderobe einnimmt. Wie ein vertrauter Freund, immer in Deiner Nähe, doch Du beWEGst Dich dann frei und "unbelastet".

Die Zeit wird kommen. Ich drücke Dich und Dir die Daumen.

Bernd

Miststueck1979 - 2. Nov, 18:53

Hallo Bernd, hallo an alle anderen:

danke für Eure Worte...
Miststueck1979 - 4. Dez, 21:42

@ Bernd:

miststueck1979 (at) googlemail.com pls contact me
kurgan - 25. Okt, 12:57

Was, das helfen könnte

Alle tröstenden Worte sind hier bereits (zum Glück) geschrieben worden. Vielleicht zur Abwechslung ein kleiner Anstoß im grauen Grau:

Ich habe vor einigen Monaten einen guten Freund gegen die Krankheit verloren. Schlimm, furchtbar, das KANN nicht Gottes Wille gewesen sein.

Da aber die kalte Jahreszeit wie jedes Jahr keine Gnade kennt und mit absoluter Sicherheit kommt, entschloss ich mich zum Arzt zu gehen und mir helfen zu lassen.

Seit dem ist es besser. Sehr viel besser! Mein Geist kann wieder durchatmen, Kraft tanken und die notwendige Trauer verarbeiten.

Segel so nicht sehenden Auges weiter!

Doktor (Gast) - 26. Okt, 00:24

Huhu

Alles Gute! :wink:

Jana (Gast) - 1. Nov, 15:57

Mach dir keine Gedanken, dass du nicht an sein Grab kannst. Ich kann es nach 24 Jahren noch nicht. Die ersten Tage war es wie ein Magnet aber danach tat es nur noch mehr weh, wann immer ich da war und so ist es bis heute.
Wir trauern und lieben in unseren Herzen und müssen es nicht an einem Ort tun, der dafür vorgegeben ist.


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